Das Thema King Arthur und vor allem Merlin wurde in letzter Zeit eher selten in Videospielen behandelt. Das dadurch schön unverbrauchte Setting wurde in The Hand of Merlin umgesetzt, einem Spiel, das sich auf Rundentaktik und Rogue-Like konzentriert.
Ab sofort befindet sich das Spiel im Early Access bei Steam. Wir haben es uns angeschaut und wollen nun darüber sprechen.
The Hand of Merlin behandelt das Thema des Kataklysmus. Immer wieder werden ganze Welten durch eine böse dämonische Macht zerstört. Auch die Welt des/der Spieler*in ist davon betroffen. Merlin hat sein Gedächtnis über die Jahre eingebüßt und auch seine Macht ist nicht mehr die, die sie einmal war. Daher benötigt er eine ausführende Hand: die Spieler*innen. Diese können sich ein Team aus drei Held*innen zusammenstellen und sich auf die Reise zum Heiligen Gral und dann nach Jerusalem machen. Natürlich birgt die Story noch mehr Inhalt, doch das soll jeder für sich entdecken können.
Zu Beginn sind drei Held*innen freigeschaltet: Krieger, Bogenschützin und Magier. Mit diesen drei machen sich Spieler*innen auf die Reise.
Sie sehen eine Weltkarte, auf der sie nach und nach ganz im Super Mario-Stil von Inselgruppe zu Inselgruppe manövrieren und die einzelnen Level „öffnen“. Kaum haben sie eine Plattform erreicht, öffnet sich ein Buch, welches die Geschichte erzählt.
Spieler*innen können sich entscheiden, welchen Verlauf das Ganze nimmt. Sie können mal kleinere Entscheidungen treffen, wie etwa eine Katze zu füttern. Dafür verlieren sie beispielsweise Rationen, die sie benötigen, um voranzukommen. Im Gegenzug gibt es dann aber Ausrüstung, die einen wiederum stärker macht oder auch andere Ressourcen. Doch das alles tritt nur in Kraft, wenn man das kleine Würfelspiel in Form von Karten auch gewinnt. Man hat eine Wahrscheinlichkeit und darf dann, so wie es der Zufall will, eine Karte ziehen.
Spieler*innen können sich aber auch dagegen entscheiden, ihre Ressourcen schonen und dann vielleicht ein Item verpassen.
Jede Entscheidung hat kleinere oder aber auch größere Konsequenzen. Warnt man ein Dorf, bevor es angegriffen wird oder schreitet man ein und stellt sich der Diebesbande? Wie heroisch möchte man sein, wenn man doch gerade ein Rogue-Like spielt und alles verlieren könnte?
An dieser Stelle sorgt die Rogue-Mechanik dafür, dass Entscheidungen im Spiel einen höheren Stellenwert einnehmen, dass sie Konsequenzen mit sich bringen, die nicht nur NPCs, sondern Spieler*innen betreffen. Diese Art von Immersion lässt jede Handlung wichtiger wirken, auch wenn diese nur in Textform und zwischendurch in Kämpfen vorliegt.
Apropos Kämpfen, wir sprachen bereits über Rundentaktik. Hat man sich über das Feld bewegt, das Buch durchgeklickt, dann geht es meistens auch schon in den Kampf.
Manchmal kämpft man gegen menschliche Gegner. Diese können Schwertmeister, Diebe, Jäger oder auch andere Herausforderungen darstellen. Insgesamt sind sie aber, auch wenn sie mal Flächenangriffe in Form von Bomben ausführen, sehr leicht zu durchschauen und auszumanövrieren.
Anders verhält es sich mit den unzählig verschiedenen Monstern, die auch gemischt das Schlachtfeld betreten. Mal handelt es sich um Flugmonster, dann mal Bodenmonster und zwischendrin kann eines etwas spucken, was einen schnell in die Bredouille bringen kann.
Runde für Runde können wir diverse Fähigkeiten einsetzen, planen, Charaktere vor und zurück schieben und hinter Deckungen platzieren. So wirklich neu und innovativ ist es zwar nicht. Dennoch: Es ist alles gut durchdacht, gut ausbalanciert und macht sehr viel Spaß.
Das Spiel befindet sich zwar noch im Early Access, ist aber jetzt schon sehr weit spielbar. Außerdem überrascht es einen immer mal wieder, bringt Neuerungen ins Alltagsgeschäft und sorgt dafür, dass ein Spieltod nicht unbedingt schlecht ist. Mit einem Neustart schaltet man neue Gefährt*innen frei und das hat auch etwas für sich.
Fans von XCOM, von Rundentaktik und Fantasy werden auf ihre Kosten kommen.
