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Paradise Lost (PC) im Test

Paradise Lost (PC) im Test

Stellt euch eine Welt vor, in der der Zweite Weltkrieg nie einen Sieger hervorgebracht hat. Europa und einige andere Teile der Welt liegen in nuklearen Trümmern und es herrscht eisige Kälte auf der Erdoberfläche. Ja, dieses Szenario ist jetzt nicht unbedingt das originellste der Welt und hat man so in den verschiedensten Formen schon gesehen, ist aber in PolyAmorous neustem Titel Paradise Lost auch nicht das Hauptthema.

Um was geht es dann in Paradise Lost? Ihr spielt den 12-jährigen Jungen Szymon, der mit seiner Mutter in der polnischen Einöde lebt. Jene Mutter ist an einer Krankheit verstorben und so zieht Szymon los, um seinen möglichen Vater und seinen Ursprung zu finden. Mit einem Feuerzeug und einem Foto in der Tasche macht er sich auf die Suche nach einem alten Nazi-Bunker, in dem er Antworten zu finden hofft. Und letztendlich ist alles etwas komplizierter als es eigentlich scheint.

Mehr möchte ich an dieser Stelle auch nicht zu der Story sagen. Diese ist nämlich recht spannend und neben der Spielwelt das Highlight des Spiels. Ich kann nur sagen, dass mich die Geschichte so gepackt hat, dass ich das Spiel in einer Session beendet habe. Zugegeben ist das Spiel mit seinen rund 3 Stunden Spielzeit recht kurz, aber bei dem Preis von 12,49€ auf Steam ist das ok (PSN und Xbox Store jeweils 14,99€). Von Anfang an will man wissen, was da eigentlich los ist und der Bunker, in dem Paradise Lost spielt, trägt da bei.
Der Bunker ist nämlich ein einziger WTF!!!-Moment. In einem Moment steht ihr in einer Schmiede und im nächsten schon an einem Strand. Richtig gelesen! Das Ganze ist so absurd und erweckt den Drang, einfach wissen zu wollen, was da abgeht. Auch ist die Spielwelt sehr schick gestaltet und die Lichteffekte sehen auch recht schön aus. Paradise Lost ist bestimmt nicht das schönste Spiel auf dem Markt, aber doch recht hübsch.

Ein weiterer Pluspunkt des Spiels ist der Sound und der Soundtrack. Das Knacken und Knarzen der alten Bunkeranlage lässt euch oft innehalten und der perfekt eingesetzte Soundtrack erhöht die Atmosphäre der Klaustrophobie noch mehr. Auch hier ist Paradise Lost kein Meisterwerk, aber durchaus gut und daher gibt es da nichts zu motzen.

Was aber macht man eigentlich in Paradise Lost? Paradise Lost ist ein waschechter Walking Simulator. Nicht mehr und auch nicht weniger. Ihr lauft immer den vorgegeben Weg und kommt so voran. Es gibt leider kaum Rätsel. Und die, die es gibt, verdienen eigentlich nicht die Bezeichnung. Somit kommt man sehr schnell und gut voran. Ab und an könnt ihr in den verschiedenen Arealen auch mal abseits gehen, um weitere Dokumente und Tonbänder zu finden, die euch noch mehr zur Welt und die Geschehnisse in dieser Welt erklären. Generell wird sehr viel durch herumliegende Dokumente, Briefe und Tonbänder erklärt und sind daher auch ein wichtiger Bestandteil der Story. Denn ohne etwas zu lesen oder anzuhören wird es relativ schwer sein, etwas von der Story zu verstehen. Wie ihr merkt, ist das Gameplay eher seicht und recht langweilig, was aber wie gesagt durch die Story wieder gut gemacht wird.

Mein Fazit ist also Folgendes: Wenn ihr Bock auf ein gut erzähltes Spiel habt, das mit einer sehr interessanten Welt punkten kann, dann greift zu. Ja, Paradise Lost ist nicht gerade lang mit seinen 3 Stunden, kostet aber ja auch nicht die Welt. Wer generell keinen Bock auf Walking Simulator hat, lässt die Finger von dem Spiel.

0
Great
72100
Pros

Gute und spannende Story

Interessante Spielwelt

Gute Technik

Cons

Außer zu Laufen gibt es wenig bis gar kein Gameplay

Einige Storypunkte nur durch viel Lesen verständlich

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