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Evil Genius 2 (PC) im Test

Evil Genius 2 (PC) im Test

Ein böses Genie zu sein ist in der heutigen Welt gar nicht mehr so einfach. Überall gibt es Geheimdienste und die ganzen Staaten “wollen” auch keinen alleinigen Herrscher mehr tolerieren. Natürlich kommt hier und da mal ein Bekloppter an die Macht, der gerne ein Diktator wäre, aber der wird auch nach max. vier Jahren abgewählt und die Länder, die mittlerweile wirklich autokratisch sind, haben einen schlechten Ruf und werden mit Sanktionen zugeballert. Aber was in der Wirklichkeit nicht klappt sollte, zumindest in einem Videospiel funktionieren und so könnt ihr zumindest in Evil Genius 2 versuchen die Welt zu unterjochen!

Was für Batman die Bat-Cave ist, ist für ein böses Genie die Insel – getarnt als Resort!

Natürlich braucht unser böses Genie erstmal seinen Unterschlupf und was ist ein Unterschlupf, ohne einen Gold-Tresor, Generatoren und einer Informationszentrale des Bösen. Okay das mit dem “des Bösen” ist vielleicht etwas übertrieben, denn Maximilian, einer der drei spielbaren “Superschurken” ist nicht wirklich Böse sondern vielleicht “nur” etwas Größenwahnsinnig und ansonsten einfach nur ein Sklaventreiber, da er die Leute “nur” etwas unter Druck setzen kann, damit diese schneller arbeiten und wenn das nicht klappt, kann man hier und da auch mal einen Schergen exekutieren, dann haben alle anderen gleich mehr Respekt oder Angst…

Eine schöne tropische Insel.

Trotzdem lebt Maxi auf einer einfachen einsamen Insel im Atlantik, die er sich von seinem Reichtum, den er auf ganz “legale” Weise erwirtschaftet hat, gekauft hat. Also quasi als Zuflucht vor der grausamen Welt, die ihn einfach nicht versteht. Hier müssen wir als Spieler*in seine “Mancave” weiter ausbauen. Also als Erstes einen kleinen Tresor, in dem wir unser Gold lagern können und dann die Weltherrschaft.

Okay, so einfach geht das nicht, denn vorher müssen wir überall auf der Welt Außenposten errichten, von denen aus wir unsere “Mitarbeiter” auf Mission schicken können, aber dann kommt man der Weltherrschaft auch schon sehr viel näher. Trotzdem müssen wir unsere Basis um Entspannungs- und Schlafmöglichkeiten erweitern, damit unsere Schergen…

Eine Kommoandozentrale ist wichtig für Auslandseinsätze

…ich meine “Mitarbeiter”, alles zur Verfügung haben, damit sie gut arbeiten können. Auch braucht man Wachposten, Gefängnisse und vielleicht eine Krankenstation, falls mal der ein oder andere ungebetene Gast kommt. Außerdem will man ja auch etwas für die Wissenschaft tun, damit die Menschheit etwas weiter voran kommt und uns endlich als das Genie anerkennt, was wir auch wirklich sind. So baut man seine Basis immer weiter aus und erschließt sogar neue Etagen. Vor allem das Planen von Räumen und Gängen ist wirklich genial, denn das Prinzip, dass man vielleicht schon aus Dungeon Keeper oder Dungeons kennt ist hier fantastisch umgesetzt. Natürlich sollte man auch nicht den ersten Teil vergessen, der schon super war.

Geld regiert die Welt, nicht das böse Genie, das mal Herrscher werden will!

Damit wir genug Geld haben, dass wir in unsere Gold-Reserven stecken können, müssen wir unsere “Mitarbeiter” erst einmal auf Missionen schicken. Dafür brauchen wir allerdings Außenposten und für diese brauchen wir Informationen bzw. Sendeleistung. Also müssen wir erst einmal eine Kommunikationszentrale planen und bauen, damit wir auf der Weltkarte unsere Außen-Filialen (<- hört sich weniger böse an, als “Außenposten”) errichten können. Von dort aus können wir Missionen starten, mit den man Geld verdient, die Regierungen beschwichtigt oder aber die Story vorantreibt.

Die Regierungen der Welt gucken zu, aber selber kann man viel dagegen tun!

Gerade das regelmäßige Beschwichtigen der Regierungen ist wichtig, denn wenn der Argwohn zu hoch ist, besuchen euch Agenten auf eurer Insel und die Außen-Filialen gehen erst einmal in den Lockdown (Anmerkung vom Autor: “Ich weiß, ist aktuell ein böses Wort”). Das heißt aber auch, dass man kein Geld verdient und deswegen sollte man regelmäßig für gute Stimmung im Land der Außen-Filiale sorgen.

Vor allem da ein Lockdown eine bestimmte Zeit anhält, in der man keine Mission im Land machen kann, das heißt auch, dass man in der Zeit nicht unbedingt Geld verdienen kann und man sehr schnell Pleite gehen könnte, wenn man sich gerade etwas verkalkuliert hat.

Das Ziel ist die Weltherrschaft, das Mittel ein Doomsday-Device!

Das große Ziel in Evil Genius 2 ist es, die Weltherrschaft an sich zu reißen, allerdings ist das gar nicht mal so einfach, denn man muss erst einmal seine Basis und seine Außenposten soweit ausbauen, dass man überhaupt so etwas bauen kann und das ist gerade am Anfang etwas zäh, da man erst einmal durch das Tutorial muss. Aber sobald man das geschafft hat und man frei weitermachen kann, muss man wirklich auf Zack sein, denn man braucht Geld und muss gegen die feindlichen Agenten vorgehen, die auch immer schwieriger werden und wenn sie sich einmal als Scherge verkleidet haben, muss man wirklich auf der Hut sein, denn es kann zu Sabotagen kommen. So muss man seine Basis immer gut verteidigen, aber auch weiter ausbauen und managen.

Natürlich muss man auch Forschung betreiben, damit man neue Etagen erschließen kann.

Kommen wir aber noch mal eben kurz zum Tutorial zurück: Auch wenn ich nicht mehr soviel Bock drauf hatte, da ich es schon einmal in der Preview-Version gespielt habe, ist das Tutorial wirklich genial! Man lernt alle Grundlagen und man ist bestens gerüstet, um in das Spiel einzusteigen und das ganz ohne elendslange Textwände, die man irgendwann reflexartig wegdrückt, weil man eigentlich nur spielen möchte, aber später verkackt man sich einen ganzen Spielstand, weil man was nicht verstanden oder gelesen hat. Für mich hat Evil Genius 2 da einen richtigen Sweetspot erwischt!

Leider sieht es bei der Forschung und dem Technologiebaum etwas anders aus, da ich diesen teilweise sehr schwer zu deuten finde. Gerade bis ich verstanden habe, wie man die Forschung beschleunigen kann, ist einiges an Zeit ins Land gezogen. Außerdem wäre es schön, wenn das Tutorial etwas ausführlicher auf Außenposten und Forschung eingehen würde, da man hier schon recht viel Durchblick braucht, den man auch durch Ausprobieren kriegt aber, es wäre schön, wenn das Spiel für den Einblick sorgen würde, gerade da man z.B. die Forschungsgeschwindigkeit sehr sehr einfach verdoppeln oder theoretisch sogar verzehnfachen kann.

Ich bin ein Superschurke aus der Gegenwart, aber es fühlt sich wie ein alter Agenten-Film an.

Jeder Superschurke braucht sein goldenes Büro!

Kommen wir mal zum Look und Feel von Evil Genius 2, denn hier macht es wirklich alles richtig! Der Look und vor allem der geniale Soundtrack gibt einem einfach das Gefühl eines abgehobenen Agenten-Thrillers aus der 1980ern. Es gibt Schergen, die in ihren Uniformen einfach nur absolut lächerlich aussehen und die Agenten sehen einfach nur dubios aus! Dazu kommt die comichafte Grafik, die einfach das ganze Gefühl unterstützt und gibt es auch diesen absolut schrägen Humor und die total bescheuerten Dialoge, die mich zum Lachen bringen! Genau so muss solch ein Spiel sein! Gerade weil es auch nicht besonders viel Leistung frisst, kann es fast jeder spielen, also gibt es keine Ausrede, es nicht zu spielen!

Bin ich ein Superschurke, wenn mein Fazit zu gut ausfällt?

Kommen wir endlich zum Fazit: Ich liebe Evil Genius 2 und werde bestimmt auch sehr sehr viele Stunden in meine Insel stecken und die Welt noch ein paar mal unterjochen! Gerade für 35,99€ kann man eigentlich nicht all zu viel falsch machen – ein toller Preis für ein tolles Spiel! Sollte noch jemand Zweifel haben, sollte man sich noch einmal Videos angucken und wenn ihr auf Aufbauspiele mit Witz und tollem Gameplay steht, dann solltet ihr zu schlagen!

Ich werde jetzt erst einmal mein Doomsday-Device weiter bauen!

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Masterpiece
95100
Pros

Witzige Dialoge, die aus einem 80er Jahre Agenten-Film kommen könnten

Toller Soundtrack

Motivierende Questziele

Schicke Grafik

Man kann seine eigene Basis designen und das extrem frei

Cons

Leider fehlen Kleinigkeiten, die ich gerne gewusst hätte im Tutorial

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