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»Dry Drowning« – Review

»Dry Drowning« – Review

Viele Visual Novels finden ihren Platz rein für den PC, was sehr schade ist, da sich Visual Novels einer Narrative widmen, die sich auch im Handheld sehr gut macht. Zwar ist man in der Regel nicht in der Lage oder auch nicht gewillt, dann die Konsole oder den PC aus den Händen zu legen und dann will man auch wissen, wie es weitergeht, doch gibt es viele Gründe, weshalb man eine Visual Novel auch mal gerne auf einer Konsole sehen möchte.

»Dry Drowning« ist auf der Nintendo Switch erschienen

So sieht das auch das Enwticklerstudio hinter »Dry Drowning«, das sein Spiel nun auch auf die Nintendo Switch gebracht hat. Seit dem 22. Februar kann man das Spiel also auch unterwegs spielen – oder eben auf dem Fernseher via Docking Station.

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»Dry Drowning« ist dabei aber alles Andere als leichte Kost. Das dystopische Detektivspiel startet in einer düsteren Stadt und beleuchtet den Detektiv Mordred, der von seiner tapferen Sekretärin begleitet wird. Zumindest so lange, wie er sich mit ihr gutstellt.

Neben den wunderschönen Landschaften, die zwar düster, aber optisch dennoch over the top gestaltet wurden, geht es im Spiel vor allem um eines: Entscheidungen treffen.

Netter Dialog ungleich nette Konsequenz

Mit mehr als 150 Entscheidungswurzeln und sogar drei unterschiedlichen Enden, kann das Spiel nicht nur mit anderen Spielen aus dem Genre locker mithalten, es schreit geradezu danach, mehrmals gespielt zu werden. Doch mal abgesehen vom Wiederspielwert, ist schon der erste Spieldurchgang kein Einfacher.

??? könnte zum Verdächtigen werden. Nun nur nichts Falsches sagen….

Jetzt ist nicht die Sprache von schwierigen Gameplay-Mechaniken. Die Sprache ist von knallharten Entscheidungen, deren Konsequenz zwar nicht sofort ersichtlich ist, dafür aber umso heftiger ins Gewicht fallen kann. Entscheidungen, die zu Beginn noch nett wirken, wie etwa eine Mitarbeiterin vor einer sehr schlimm zugerichteten Leiche und deren Anblick zu bewahren, kann diese als negativ auffassen. Ihr die Leiche nicht vorzuenthalten kann wiederum dafür sorgen, dass sie ein psychisches Trauma erleidet. Es kann aber auch etwas ganz Anderes bedeuten, denn alle Informationen, die Spieler*innen erhalten, sind diese Entscheidungsmöglichkeiten. Sie müssen abwegen, welche Entscheidung die Richtige ist. Bei Unzufriedenheit, also wenn die Konsequenzen anders ausfallen als erwartet, muss ein erneuter Spieldurchgang her.

Die Fälle werden verzwickter

Entscheidungen über Entscheidungen… doch das Spiel gibt noch mehr her. Die Story ist beispielsweise sehr dicht, genauso wie die Atmosphäre. Eine Stadt, in der die Reichen auch die Mächtigen sind, in der Unternehmen vor Demokratie und vor allem Gewalt vor Frieden herrscht, schleicht ein Serientäter umher. Seine Opfer müssen untersucht werden, Zeugen befragt und auch andere Ermittlungsarbeit, wie etwa die Untersuchung des Tatorts, gehören zum täglichen Metier des privaten Ermittlers, der selbst eine düstere Vergangenheit hat, die ihn jagt.

Dennoch handelt es sich bei dem Spiel um eine Visual Novel. Die Story ist der Dreh- und Angelpunkt.

Wie gut macht sich die Switch-Version?

Auf der Nintendo Switch lässt sich das Adventure dabei fast genauso gut spielen, wie auf dem PC. Ein positiver Faktor wäre zum Beispiel der deutsche Untertitel, den es nun auf der Switch gibt und der auf dem PC noch gefehlt hat. Gerade für Spieler*innen, die dem Englischen nicht so mächtig sind, könnte eine wichtige Hürde damit fallen.

Die Steuerung ist an sich in Ordnung. Man kann sehr einfach durch ein oberes Aufklappmenü das Inventar nutzen, Gespräche lassen sich einfach handhaben und insgesamt macht die Steuerung schon einmal eine gute Figur.

Was mir etwas Kopfzerbrechen beschert hat, war die Größe der Untertitel. Diese sind so klein, dass man sie oft nicht gut lesen kann. Vor allem bei längeren Texten im Handheld-Modus ist auch oft eine Brille nicht mehr ausreichend, um es gut spielen zu können. Doch dies ist etwas, das die Entwickler mit einem Patch, einer Einstellung der UI, ganz schnell fixen könnten.

Für etwas mehr als 20 Euro kann man sich im Nintendo eShop »Dry Drowning« durchaus gönnen. Kennt man das Spiel schon, hat man vielleicht Spaß daran, die anderen Enden zu erspielen. Kennt man es noch nicht, hat man eine sehr gute Detektivgeschichte mitsamt Dystopie, Tyrannei und vor allem Detektivarbeit verpasst. Nachholen kann man dies auf dem PC oder der Switch. Beide Versionen haben ihre Vorteile, wie etwa die Portabilität oder die Größe der Schrift. Ein Fehlgriff ist es auf jeden Fall auf beiden Plattformen nicht.

0
Masterpiece
90100
Pros

Schöne, wenn auch düstere Zeichnungen

Sehr gute Dialoge

Deutsche Untertitel

Mehr als 150 Story-Verzweigungen

3 Enden

Gute Steuerungsumsetzung für Switch

Cons

Zu kleine Schrift

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