Einsam und schiffsbrüchig wacht man als eine Jägerin auf einer kleinen Insel auf. Hier gibt es nichts weiter als Gras, Wasser und Strand, denn die Insel ist wirklich klein. In der Ferne sieht man zwar schon andere Inseln mit hohen Strukturen, aber da muss man erst einmal hinkommen.
So fühlt sich ein wenig der Einstieg in »Windbound« an. Nach einem Intro, in dem man Schiffsbruch erlitten hat und durch ein großes ominöses Portal gegangen ist, ist man auf einer Insel und weiß eigentlich gar nicht, wo man anfangen soll. Hier und da sind einige kleine trockne Grasbüschel, die man auch mitnehmen kann. Daraus lassen sich Seile und andere Sachen machen. Auf der nächsten kleinen Insel findet man an einem Altar ein »uraltes Ruder«. Das sieht zwar wie neu aus, aber es vibriert. So steht es jedenfalls im Text. Damit und dem ganzen Gras, was man dann gesammelt hat, kann man ein Boot bauen, um zur nächsten etwas weiter weg gelegenen Insel zu kommen. Dort ist auch ein hoher Berg, der dank seiner Struktur etwas an einen Leuchtturm erinnert.
Bei dem Leuchtturm angekommen, tun sich schon die ersten Probleme auf, denn man muss da auch hochklettern können und gerade auf Konsole ist das echt schwer. Hier macht einem nämlich die Steuerung einen Strich durch die Rechnung, da man beim Laufen nicht direkt springen kann und beim Sprinten diese Verzögerung noch höher ist, bin ich ein paar Mal fast in meinen Tod gestürzt. Zum Glück habe ich nur ca. ein Viertel meiner Lebensenergie verloren.
Als ich dann oben angekommen bin, konnte ich eine Muschel aktivieren und der Turm hat angefangen, zu leuchten. Also ist der Turm doch sowas wie ein Leuchtturm! Dank der etwas ungenauen Steuerung war ich auch schnell vom Turm unten, da ich beim Klettern sehr tief gefallen bin. Mit meiner halben Lebensenergie habe ich mich dann auf den Weg zur nächsten Insel begeben. Dort habe ich dann wieder den Leuchtturm aktiviert und wollte gerade weiter bzw. mir ein Segel craften, als mich riesige Viecher angegriffen haben, die eigentlich nett aussahen. Die mich natürlich auch gleich komplett getötet haben. Nach der wundervollen Sequenz, wie ich wieder durch das Portal vom Anfang gehe, war ich auch gleich wieder am Start! Also wirklich ich war wieder in Kapitel 1! Ich durfte zwar mein Zeug behalten, aber mein ganzer Story-Progress war weg! Wäre ich also im letzen Kapitel gestorben, hätte ich noch einmal das gesamte Spiel durchspielen müssen!
Zu mindestens sieht es hübsch aus!
Die Technik von »Windbound« ist allerdings echt okay! Es sieht hübsch aus und läuft flüssig und bis auf die Steuerung kann ich auch wirklich nicht meckern. Außer, dass die Musik nicht meinen Geschmack getroffen hat, aber das ist ja wirklich mein Ding.
Leider sind die Tutorials aber eine andere Sache, die sind echt unzureichend. Bis auf Kamera bewegen und »guck mal, du kannst ein Boot machen«, gab es nichts in den ersten wichtigen Minuten. Ich musste am Anfang erst einmal alle Tasten drücken, bis ich das Inventar und Crafting-Menü gefunden habe.
Und mal ganz ehrlich: Den Story-Progress beim Tod zurücksetzen!? Da muss man doch gar nicht drüber nachdenken und man merkt, dass das keine gute Idee ist. Ich hätte zwar verstanden, wenn ich mein Inventar verlieren würde, aber das darf man ja behalten. Lieber wird man da wieder an den Anfang des Spiels versetzt!
Es gibt zwar auch den Story-Modus, der einen dann immer nur am Anfang des aktuellen Kapitels setzt, aber ganz ehrlich, warum kann man keine Basis oder ein Lagerfeuer bauen, an dem man speichern kann und falls man dann mal stirbt, kann man sein Zeug bei seiner Leiche wieder abholen. So wie halt in den meisten anderen Survival-Games.
Fazit:
An sich ist die Ideen hinter »Windbound« echt cool! Man hat eine Story, der man folgt und muss auf dem Weg überleben, aber das ganze Drumherum fühlt sich einfach nicht gut an. Die Steuerung, das Gameplay und sogar die Einführung in das Spiel sind etwas dürftig. Und dann kommt auch noch wirklich viel Frust auf, falls man das Spiel auf dem Überleben-Schwierigkeitsgrad spielt. Vielleicht bessern die Entwickler da noch etwas nach. Falls euch das Spiel doch interessiert, könnt ihr trotzdem zugreifen, da »Windbound« kein Vollpreistitel ist.
Hübscher Grafikstil
Bietet wirklich eine interessante Geschichte
Extrem frustrierend
Keine gute Steuerung
Schlechter Einstieg