»Paradise Killer« – Review

Das letzte Spiel, das ich als wirklich stylisch beschrieben habe, war »Persona 5« (mehr dazu in dieser >>Review), dessen Design von der Normalität abwich. »Paradise Killer« schlägt in Bezug auf stylisch in dieselbe Sparte, doch ist es dabei so abgedreht, dass es nicht leicht in Worte zu fassen ist.

Was passiert hier eigentlich?

In »Paradise Killer« schlüpfen Spieler*innen in die Rolle von Lady Love Dies. Dem seltsamen Namen folgen nur noch mehr Kuriositäten. Schon zu Beginn des Spiels wird immer wieder davon berichtet, wie es Welten nicht geschafft haben. Lady Love Dies wurde eingesperrt, da sie etwas tat, was dem großen Rat nicht gefallen hat. Als ein Ratsmitglied verstorben ist, brauchen sie aber einen sehr guten Detektiv – oder wie in diesem Fall: eine sehr gute Detektivin.

Die Protagonistin mit dem abgefahrenen Namen stellt sich auch schnell als mindestens genauso abgefahren in charakterlichen Zügen heraus. In einer Welt, in der alles irgendwie seltsam, anders ist, sind auch die Charaktere mehr als seltsam.

Einen Mord aufklären

Der Fokus der Geschichte richtet sich auf das Ermitteln des Täters. Als Lady Love Dies untersucht man Gegenstände, Tatorte, spricht mit Zivilisten und möglichen Tätern, um dem Tod auf die Spur zu kommen. Spieler*innen entscheiden dabei, welche Fährten sinnvoll sind und welche sich als Finten erweisen.

Ob sie dem richtigen Täter auf der Spur sind, erfahren sie nicht durch die Erzählweise der Geschichte. Es gibt keinen Autor, der Spieler*innen vorschreibt, welcher Tatverdächtiger nochmals verhört werden sollte. Spieler*innen suchen sich ihre Hinweise und möglichen Spuren, überlegen, in welche Richtungen die Ermittlungen gehen, um dann wiederum mit ihren eigenen Schlüssen und Entscheidungen zu leben.

Es gibt dabei viel mehr als ein Ende und es gibt mehr als ein Duzend Enden.

Style mal anders

Auf dem PC läuft das Spiel sehr gut. Die Grafik ist Low-Polygon, sieht aber dennoch sehr gut aus und kann so auch seine Performance halten. Die Ladezeiten sind sehr kurz und auch nur bei Ortswechseln vonnöten. Sämtliche Dialoge, Interaktionen und Ähnliches haben einen ganz bestimmten Stil, der sehr speziell ist, schnell ins Auge fällt und mir persönlich sogar sehr gut gefällt.

Fazit

Insgesamt ist »Paradise Killer« ein gelungenes Detektiv-Spiel, das »CSI« Konkurrenz macht und einem Genre wieder Leben einverleibt, das schon lange nicht mehr bedient wurde. Es ist wirklich sehr abgehoben und wird sich somit eher an Freunde von Special Interest richten, dennoch wird es genau diese Spieler*innen nicht enttäuschen und diese in eine Spielwelt eintauchen lassen, die sehr viel zu bieten hat und vor allem sehr viel Freiraum lässt.