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Ghost of Tsushima

Ghost of Tsushima

Letzten Monat kam das fantastische The Last of Us Part 2 (REVIEW) heraus, dass wirklich gut war, allerdings hatte es auch seine Schwächen und wurde heiß diskutiert, aber jetzt haben wir endlich Ghost of Tsushima. Für mich eines der besten Spiele der Konsolengeneration und vor allem eines der besten Spiele dieses Jahres, und dass vor The Last of Us Part 2!

Fangen wir aber erst einmal so an: Ghost of Tsushima ist für mich eine 100 von 100! Es ist eines der Spiele, die mich einfach voll und ganz in seinen Bann gezogen hat. Alleine die Open World hat mich beeindruckt, aber fangen wir erst einmal ganz von vorne an.

Tsushima 1274

Eine riesiege Flotte!

Die Insel Tsushima liegt zwischen Korea und Japan, ist das Tor nach Japan und so wollen die Mongolen erst einmal Tsushima erobern, um danach ganz Japan belagern zu können. Dem entgegen stellt sich eine kleine Truppe aus mutigen Samurai, die versuchen, ihre Heimat zu verteidigen. Leider sind diese völlig unterlegen und werden besiegt. Allerdings überlebt einer diese brutale Schlacht und das ist Jin Sakai und dieser versucht daraufhin, seine Heimat im Alleingang zu verteidigen.

Ich weiß, die Story hört sich an, wie ein alter Samurai Film oder so, aber ganz ehrlich, so soll es auch sein, denn wer will schon ein historisch akkurates Spiel, dass Realismus über Gameplay stellt? Genau, ich nicht und ich denke mal ganz viele da draußen auch. Also spielt ihr einen Samurai, der ALLES dafür tun würde, um seine Heimat zu beschützen, sogar seine Ehre opfern!

Blut, Schweiß und Tränen

Mit dem Schwert zu Ruhm und Ehre!

Wer sich im Vorfeld schon etwas informiert hat, dem wird wohl klar sein, dass man nicht nur sehr ehrenvoll kämpft. Viel mehr kann man sich seinen Spiel-Stil aussuchen, so kann man man einfach in gegnerische Lager reiten, einmal kurz vorne alles herausfordern, was nicht bei drei weg ist und dann den Rest mit einem furiosen Gewitter aus Schwerthieben platt machen! Naja, so einfach ist das auch nicht, denn das Kämpfen ist ähnlich anspruchsvoll wie in Sekiro oder NiOh. Wobei, wenn man ehrlich ist, vereint Ghost of Tsushima viele Ideen der beiden Games in sich. So könnt ihr mit dem einfachen Antippen der Blocken-Taste Angriffe parieren und je nachdem, wie gut euer Timing ist, könnt ihr sogar einen perfekten Parry auslösen, zumindestens, wenn ihr den Skill freigeschaltet habt. Außerdem könnt ihr auch verschiedene Haltungen freischalten, allerdings sind diese nicht auf hohe, mittlere und tiefe Stellungen limitiert, sondern entsprechen einzelnen Stilen, mit denen man bestimmte Gegnerklassen angreifen kann, wobei man im späteren Verlauf diese Haltungen kennen und nutzen muss, um starke Gegner überhaupt sinnvoll besiegen zu können.

Die Kämpfe sind blutig!

Neben den Haltungen gibt es klassisch auch leichte und schwere Schläge, wobei leichte Schläge für die Lebensenergie der Gegner sind und schwere Schläge für die Ausdauer. So kann man Gegner, die Blocken, am besten mit schweren Schlägen aus der passenden Haltung eindecken, bis man diese zum Taumeln gebracht hat. Danach finisht man sie nur noch mit ein oder zwei leichten Schlägen oder man nutzt eine mystische Technik, die ihr im Spielverlauf gelernt habt.

Apropos mystische Techniken, unterwegs trefft ihr immer mal wieder auf Musikanten oder andere Bewohner der Insel. Diese können euch mit Quests versorgen, darunter normale Nebenquests, aber auch Quests, mit denen ihr mystische Skills oder aber auch Ausrüstung freischalten könnt. Die Quest sind meistens an einer Mythologie angelehnt und wie so gut wie jede Quest einfach nur fantastisch erzählt.

Bevor wir aber zur Ausrüstung kommen, muss ich ja auch noch etwas zum Ghost-Stil erzählen, denn dieser steht in starkem Kontrast zum ehrenvollen Samurai, denn Jin kann auch meucheln und so könnt ihr als Ghost für Angst und Schrecken sorgen, allerdings werde ich mehr auch nicht dazu sagen, da das Meiste ein fetter Spoiler ist und man die dazugehörigen Skills einfach richtig toll inszeniert erlernt.

Jetzt aber zu Ausrüstung!

Jeder Samurai braucht Schwert und Rüstung!

Ein abgehalfter Samurai am Wasser.

Wie schon beschrieben hat Jin ein Katana (Schwert). Dieses hütet er auch wie seinen Augapfel, das bedeutet auch, dass man keine anderen Waffen sammeln wird, außer einen Kurz- und einen Langbogen, aber es wird keine neuen Schwerter oder Bögen geben. Der einzige Wermutstropfen für Lootfreunde ist, dass man das Aussehen von Schwert und Bögen verändern kann – mit den passenden Items. Viel wichtiger sind aber die Rüstungen, denn diese bestimmen euren Spielstil. Die Standard Samurai-Rüstung gibt nämlich Boni auf Lebensenergie, Entschlossenheit und Schaden. Diese Boni können durch einen Schmied auch weiter verbessert werden. Das bedeutet aber auch, dass die Samurai-Rüstung für absolute Frontschweine ist, da ihr mehr Gesundheit habt und so mehr aushaltet. Rüstungen gibt es aber für alle Situationen und so macht es auch Sinn auch während des Spiels eure Rüstung zu wechseln, naja zu mindestens bis ihr mit Akt 2 durch seid.

Wenn eine kleine Insel zu einer großen Welt wird.

Der Anfang einer etwas grausameren Mission!

Apropos Akte, Tsushima besteht aus drei Abschnitten, wobei jeder Abschnitt einen Akt symbolisiert. So könnt ihr erst mit dem Beenden eines Aktes in den nächsten Bereich vorrücken. Aber ganz ehrlich, bis es soweit ist, sollte man den aktuellen Bereich auch schon in- und auswendig kennen.

Anders gesagt: Ghost of Tsushima ist eines der Spiele, in denen man wirklich alles gemacht haben sollte. Also wirklich jedes Fragezeichen und jede Nebenmission. Von den Nebenmissionen gibt es außerdem 61 Stück. Diese können zu einer Questreihe gehören oder aber erzählen kleine Geschichten, wobei man nicht erwarten sollte, dass man immer ein Happy End bekommt. Zu jeder Quest gehört aber auch immer ein inszeniertes Bild, aus dem ihr theoretisch schon sehr viel über den Verlauf der Mission erfahren könnt. Die Missionen sind auch wirklich durch die Bank perfekt!

Füchse, Tempel oder einfach mal Baden

Was für schönes Laub!

Die Fragezeichen sind eine Mischung aus Minigames, Klettereinlagen oder dem einfachen Folgen von Füchsen. Da ihr um überhaupt zu wissen, dass das, was ihr gerade macht, ein Fragezeichen ist, müsst ihr zuerst einmal die Map öffnen. Allerdings ist das gar nicht notwendig, da euch Wind und Vögel immer irgendwo hinführen. Also der Wind führt euch zur nächsten Mission oder zu Wegpunkten und der gelbe Vogel führt euch zu optionalen Sachen. Also Nebenquests, Sammelbares und Fragezeichen. Aber auch ohne Vogel könnt ihr viele Sachen aus der Ferne erkennen. So können Fuchsbauten ganz einfach an einem gelben Baum ausgemacht werden um den Glühwürmchen in der Dämmerung schwirren. Oder aber ihr sucht eine heiße Quelle, an der ihr eure maximale Lebensenergie erhöhen wollt. Diese erkennt ihr an einem Baum, der rote Blätter hat und natürlich an dem weißen Wasserdampf. So könnte ich die ganze Zeit weitermachen, denn das Spiel lädt einfach zum Erkunden ein und ihr könnt an jeder Ecke etwas finden.

Auch Haikus können erklickt werden.

Wer sich jetzt denkt, dass er trotzdem einfach die Story durchziehen kann, der kann das gerne versuchen, aber ganz ehrlich, wer so etwas tut, ist in meinen Augen einfach nur extrem blöd, denn das Spiel will, dass ihr erkundet und so eure Ausrüstung verbessert, neue Skills erlernt oder einfach mal eine Minute zur Ruhe kommt. Außerdem wird der Schwierigkeitsgrad irgendwann dann auch erdrückend. Also sollte man sich schon Zeit nehmen, eine der besten Open Worlds der letzten Jahre zu erkunden und einfach zu genießen.

Wie schööööön!

Das ist kein Cinematic!

Außerdem ist Ghost of Tsushima einfach ein verdammt hübsches Spiel mit einer überragenden Soundkulisse. Die Grafik ist nahezu perfekt und kann sogar die Next-Gen-Exklusiv-Titel der Konkurrenz in die Tasche stecken. Gerade die fantastischen Graslandschaft oder die Laubwälder sind einfach nur perfekt. Dazu kommt ein einfach nur genialer und vor allem dynamischer Soundtrack, der sich perfekt ins Setting einfügt. Und wem das noch nicht reicht, der sollte sich einfach mal das dynamische Wetter angucken, dass sie je nach Spielstil auf Dauer verändert. All das macht Ghost of Tsushima zum perfekten Ende einer Ära. Hier hört die PlayStation 4 auf, aber es ist der Anfang für eine neue Konsolen-Ära, die einfach noch viel bessere Titel hervorbringen wird.

0
Masterpiece
100100
Pros

Eine der besten Open Worlds

Verdammt geniales Kampfsystem

Spannende Story mit tollen Charakteren

Die Grafik!

Stimmige Soundkulisse mit noch besserem Soundtrack

Es werden viele Spielstile unterstützt

Keine aufdringlichen Rollenspiel-Elemente

Es wurde alles für eine cineastische Optik getan

Cons
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