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Review: Outward + DLC

Review: Outward + DLC

Kennt ihr diese Spiele, die eine gute Idee haben und eigentlich mega interessant sind, aber irgendwie fehlt an jeder Ecke etwas und es fühlt sich einfach nicht rund an? Outward ist so ein Spiel, wobei es einige Sachen ziemlich gut macht, aber auch ganz viel leider gar nicht so gut. Fangen wir aber mal mit dem Offensichtlichen an!

Außen pfui innen hui!?

Ich für meinen Teil habe jetzt zwei Versionen von Outward gespielt, dazu gehört zum einen die Version für die PlayStation 4 und zum anderen die PC-Version. Bei der Konsolenfassung weiß ich auch nicht so recht, also nett kann man das nicht mehr ausdrücken, denn die Grafik ist einfach schlecht, dafür läuft es zwar ganz okay, könnte aber besser sein. Auf PC zeichnet sich da ein etwas anderes Bild ab, denn die Grafik ist schon um einiges besser. Es ist zwar keine Augenweide, aber die Grafik ist okay. Der Ton ist in beiden Versionen okay und die Animationen sind etwas hölzern. Trotzdem ist die Welt ganz interessant und hat viele Biome, allerdings ist das Startgebiet eine 08/15-Graslandschaft.

Aber, und dass ist ganz besonders wichtig, das Studio hinter Outward besteht gerade mal aus 10 Personen und man muss auch einmal sehen, dass Outward ein extrem ambitioniertes Indie-Rollenspiel ist, das sich eigentlich vom Umfang und vom Gameplay her nicht hinter anderen großen Spielen verstecken muss. Nur halt die Grafik ist nicht wirklich toll.

Ihr seid kein Held

In Outward spielt ihr einen Niemand, vielleicht sogar etwas weniger als einen Niemand, denn eure Blutlinie hat ganz schön Mist gebaut und deswegen müsst ihr einen hohen Blutpreis bezahlen. Zusätzlich habt ihr auch noch eure erste große Quest verbockt und seid gerade mal 10 Meter weit mit eurem Schiff gekommen, bis ihr gesunken seid. Also hat man in der ersten Quest nur 5 Tage Zeit, um 150 Silbermünzen aufzutreiben. Problem ist aber, dass man keine Superkräfte, besondere Skills oder andere Fähigkeiten hat, die einem Helden angemessen wären. Also wenn man es genau nimmt, dann ist der eigene Char auch gar kein Held, sondern einfach nur jemand, der seine Schulden bezahlen möchte und sich daraufhin in eine riesige Welt stürzt.

Also, um noch einmal das Spielprinzip zusammenzufassen: Ihr seid der letzte Loser, der noch nicht einmal schwimmen kann und müsst einen riesengroßen Berg an Schulden abbezahlen. Dumm gelaufen! Also bedeutet das, dass ihr nicht den auserwählten Held spielt, der die Welt rettet, sondern ihr spielt einen ganz normalen Dude, der nichts kann und erst einmal alles lernen muss.

Kein Skill aber trotzdem überleben?

Die Kämpfe laufen ab, wie in einem normalen Action-Rollenspiel, ihr habt schwere und leichte Schläge, könnt ausweichen, blocken und Skills nutzen. Zusätzlich könnt ihr Gegner noch anvisieren. Leider ist das Kämpfen sehr mühselig, da das Trefferfeedback fehlt. Leider kann ich aber nicht sagen, dass es ein krasser Negativpunkt ist, denn bei vielen anderen sehr großen Action-RPGs fehlt das auch (Skyrim). Viel wichtiger als zu kämpfen ist aber das Überleben, denn der eigene Char wird müde, kriegt Hunger oder Durst. Das macht sich auch stark bemerkbar, denn es sinken eure maximale Ausdauer und Gesundheit und gerade die sind wichtig. Bleiben wir aber noch etwas beim Ausdauermanagement, denn ihr solltet in Kämpfen euren Rucksack ausziehen, dieser kann schwer sein oder einfach beim Rollen stören und deswegen muss der auch mal beiseite gelegt werden. Deswegen sollte man auch immer sein Inventar im Blick haben und alles Wichtige immer am Körper tragen. Dazu gehören zum Beispiel auch Bandagen!

Zusätzlich gibt es auch noch Magie und die hat es in sich! Um überhaupt erst einmal zaubern zu können, muss man Lebensenergie und Ausdauer opfern. So schaltet man dann Mana frei. Je nachdem wie viel Mana ihr haben wollt, müsst ihr mehr oder weniger Lebenspunkte und Ausdauerpunkte opfern. Der Prozess lässt sich auch nicht rückgängig machen und so solltet ihr lange überlegen, ob ihr wirklich zaubern wollt. Magie ist aber auch relativ kompliziert. So braucht man Elementsteine, mit denen man bestimmte Runen auf dem Boden erzeugen kann, denn ohne diese Runen ist Magie einfach sinnlos, denn einfach so genutzte Angriffszauber sind sehr schwach. Buffs funktionieren aber trotzdem. Das Freischalten der Magie ist aber sehr cool gemacht, da man erst einmal einen bestimmten Berg besuchen muss und dort muss erst einmal ein Dungeon durchquert werden.

Leben am Limit!

Neben dem ganzen Kämpfen ist das Überleben auch sehr wichtig, denn Outward hat ziemlich starke Survival-Elemente. So muss man essen, schlafen und trinken. Zusätzlich kann man krank werden, darunter gibt es Erkältungen, aber auch Magenkrankheiten, die es einem schwer machen, Nahrung zu sich zu nehmen. Deswegen braucht man auch immer ein paar Tees und ein gutes Zelt oder einen guten Schlafsack, denn sonst sinkt auch die maximale Ausdauer! Denn wer müde ist, kann nicht schnell rennen und wer Hunger hat, hat weniger Lebensenergie. Deswegen sollte man immer einen guten Schlafplatz suchen. Der aber auch geschützt ist, denn es kann Hinterhalte geben! Wer jetzt aber denkt, dass man nur schlafen, essen und trinken muss, um gut durchzukommen, der irrt sich, denn es gibt auch noch das Wetter. So muss man immer darauf achten, dass man in kalten Biomen auch was Ordentliches zum Anziehen hat und wer zu nah am Lagefeuer schläft, der schwitzt halt auch. So ist auch die Wahl des Lagerorts sehr sehr wichtig.

Außerdem gibt es auch noch eine Tonne Buffs und Debuffs, die einen treffen können. Zum Beispiel schläft man in seinem eigenen Bett immer am besten und hat deswegen auch einen Ausdauerbuff und wer ständig auf die Fresse bekommt, der hat Schmerzen!

Vertraue bitte nicht jedem!

Auf dem Weg in die nächste Stadt ist bei uns viel passiert! Zum Beispiel haben wir einen netten Typen getroffen, der uns einen Schlafplatz angeboten hat, blöd nur, dass er uns als Sklaven in ein Bergwerk gesperrt hat und wir uns erst einmal frei kämpfen mussten bzw. man hätte sich auch frei kaufen können. Deswegen solltet ihr nur einer weiteren Person in dem Spiel wirklich trauen und das ist euer Koop-Partner! Auch wenn sich das alles auf dem Papier gut anhört, Outward macht alleine einfach kaum Spaß. Es ist schwer und es hat viele Ecken und Kanten, an denen sich Solo-Spieler aufhängen können. Denn gerade die Kämpfe sind solo einfach nur viel zu schwer, da die Steuerung auch etwas zu schwammig ist. Im Koop kann man aber einfach nur Spaß haben und man läuft in ein Chaos nach dem anderen. Leider hat der Koop-Modus auch seine Probleme, denn Quests zählen für den eingeladenen Spieler als nicht erledigt, obwohl dieser euch Quest-Items klauen kann. Trotzdem macht das Spiel so richtig Spaß!

The Soroboreans

Wenn man dann soweit ist, kann man auch in den ersten großen DLC reingucken und der hat es in sich! Es werden nicht nur neue Mechaniken geboten, sondern auch eine neue Region, denn das Antique Platue beherbegt die Sorobor Akademie. Hier gibt es wieder neue Fraktions-Quests und Skills zum Lernen. Darunter zwei neue Skill-Trees, einmal der Hex Mage, der Hexereien nutzt. Diese sind vor allem auf Debuffs ausgelegt und nutzen das neue Corruption-System, auf das ich aber später eingehe, denn es gibt noch den Speedster. Dieser neue Skill-Tree baut durch einen Buff Wachsamkeits-Token auf, die genutzt werden können, um positive Effekte wie Skill-Cooldowns oder Schadensresistenzen zu bekommen. Die Skills bestehen außerdem fast nur aus Buffs.

Kommen wir nun endlich zur Corruption. Denn diese ist vor allem für Mananutzer sehr spannend, denn es gibt positive wie auch negative Effekte. Euren Corruption-Wert steigert ihr durch das Betreten von korrumpierten Zonen, Essen, das korrumpiert ist und Blutrunen-Effekte. So bekommt man zum Beispiel bei 51% Corruption den Korrumpiert-Debuff. Dieser erhöht eure Decay-Resistenz und euren Frostschaden, aber dafür kriegt ihr viel schneller Hunger und ihr habt weniger Blitz-Resistenz. Also könnt ihr euch überlegen, ob ihr mit Korruption spielen wollt oder ob ihr etwas dagegen tun wollt. Denn es gibt verschiedene Tränke, die Korruption heilen oder ihr nutzt den Hex-Mage, denn dieser kann auch Korruption abbauen. Neben diesem komplexen System gibt es ein mindestens genauso komplexes System der Verzauberungen. Mit diesem könnt ihr Items bestimmte Boni geben, die euren Spielstil unterstützen. So könnt ihr bestimmte Boni auf Schaden oder auf Elemente bekommen. Durch das Verzaubern könnt ihr auch noch verschiedene Vampir-Waffen erschaffen, diese heilen euch bei Angriffen, aber der Weg zu solch einer Waffe ist beschwerlich, aber ab hier wären das große Spoiler.

Dann gibt es noch den Runic-Train. Mit diesem könnt ihr zu verschiedenen Dungeons der neuen Region reisen und diese meistern. Apropos Reisen, durch die Karawanen könnt ihr jetzt auch eine Schnellreise nutzen, die euch zu besuchten Städten bringt. Also mal eine schöne Komfortfunktion!

Alles in allem ist der DLC schon fast eine richtige Erweiterung und bietet super viel Content. Vor allem bringt der DLC super viele neue Systeme, die schön ineinandergreifen! Also sollten alle, die an Outward Spaß hatten, zugreifen oder sich zumindestens mal den DLC genauer angucken.

0
Great
65100
Pros

Im Koop einfach super!

Viele witzige Situation durch den Koop

Interessanter Überlebensaspekt

Komplexes Magie- und Mana-System (Ritualmagie)

Cons

Grafik, die auf Konsolen schlecht ist, aber auf dem PC ok

Hölzerne Animationen

Nicht einsteigerfreundlich

Für Solospieler ist der Einstieg sehr hart

Story steht nicht im Fokus

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