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Death Stranding: PC – Version im Test

Death Stranding: PC – Version im Test

In Death Stranding schlüpfen wir in die Rolle von Sam Porter Bridges, einem Lieferanten. Das mag sich zu Beginn sehr langweilig anhören, dass man nicht den Helden schlechthin spielt, doch ist in dem Spiel und vor allem in der Geschichte nichts wie es scheint.

Als Sam steigen wir mitten in einer Lieferung ein. Als jedoch der Regen einsetzt, gerät Sam schnell in Bedrängnis. Regen sorgt nämlich dafür, dass man sehr schnell altert und dementsprechend Lebenszeit verliert. Auf der Suche nach einem Unterschlupf vor diesem Zeitregen trifft Sam in der riesengroßen und zu Beginn sehr kargen nach Island aussehenden Welt auf Fragile. Fragile ist eine Frau, die mehr zu wissen scheint als Sam. Sie spielt mit ihm und lässt ihn schnell stehen.

Fragile

Auf seinem Weg zurück bleibt weder sein Motorrad noch seine Heimatstadt unverschont und einige Ereignisse nehmen ihren Lauf. Nachdem Aliens die Welt mehr oder weniger ausgerottet haben, möchte die restliche Menschheit wiedervereint werden. Um dies zu schaffen, benötigt die Präsidentin der Vereinigten Städte Amerikas (UCA im Englischen) Sam als Boten, Techniker, Leichenträger und Überbringer der Kommunikation. Sam indes, dessen Haut auf menschlichen Kontakt nicht sehr gut reagiert, ist mit seiner Aufgabe alles andere als zufrieden.

Auf seinem Weg zur Wiederbringung eines neuen Amerikas wird er auf viele neue Gesichter treffen, jedoch findet er auch immer wieder Freunde und Feinde aus vergangenen Zeiten.

Die Geschichte scheint zu Beginn sehr wirr erzählt zu sein, da sie einen Mitten ins Geschehen wirft und nur selten sofort etwas erklärt. Die typischen „Aha“-Momente folgen erst nach gut 3 bis 4 Stunden Spielzeit und erstrecken sich dann über den Rest des Spiels. Und das ist auch eine der größten Qualitäten des Spiels: die Geschichte.

Die Besetzung der Charaktere im Spiel ist ebenfalls nur ein i-Tüpfelchen. So spielen beispielsweise Hollywood-Stars wie Norman Reedus, Lindsay Wagner und Mads Mikkelsen mit.

Die Zwischensequenzen sind dabei häufig und lang, wodurch man nach und nach durch die gut erzählte und tiefe Geschichte geführt wird.

Mehr als nur ein Walking-Simulator

Weite Laufwege im schönen Skandinavien – ähm der USA

Das Gameplay hingegen ist etwas einfacher gestrickt. Vor allem zu Beginn ähnelt es eher einem Walking-Simulator. Man erhält in der Regel den Auftrag, eine gewisse Anzahl an Paketen zu einem gewissen Ort zu bringen. Ist man an seinem Zielort angekommen, erhält man neue Pakete, die wiederum wieder zurückgebracht werden müssen. Die Krux an der Sache ist nicht, dass man Pakete von A nach B bringt, sondern wie man dorthin gelangt.

Erst leicht bepacken und dann kommt immer mehr hinzu, bis dass er in die Knie geht

Das Gelände, das von Leerestürzen und ähnlichen katastrophalen Ereignissen schlecht passierbar ist, will sich nicht so einfach passieren lassen. Man kann sich vorher per Karte Markierungen setzen, von denen man glaubt, auf der Route am besten zum Ziel zu gelangen.

Die Route muss gut geplant sein

Doch selbst wenn es auf der Karte gut ausschaut, gibt es immer mal wieder Punkte, die doch schwieriger zu erreichen sind. Dann mus man auch mal Werzeuge einsetzen, wie etwa eine Leiter oder einen Kletterhaken. Die Leiter ist dabei mehrere Meter lang und kann sowohl als Überbrückung für Berge als auch als Brücke für Bäche dienen. Der Kletterhaken ist genau dann praktisch, wenn man auf einem Hügel steht und versucht, die Fracht und das eigene Leben sicher diesen Hügel herunterzubringen. Hat man also zu Beginn nicht genug Werkzeug eingepackt oder es verschwendet, bleibt manchmal nur ein sehr langer und teils sogar gefährlicher Umweg.

Laufen, werfen, schießen – so lässt es sich spielen

Am Himmel schwant Böses

Die GDs, die mutmaßlichen Aliens, sind unsichtbar und sehr stark. Sobald der Regen einsetzt, weiß man eigentlich schon, dass es ab sofort nur geduckt weitergehen kann. Wird man dennoch erwischt, kann man sich zu Beginn nicht wehren. Dann muss man sich aus dem Griff der Untoten befreien und seine Ladung wieder einsammeln, sollten sie diese von Sams Rücken gerissen haben.

Ein „Nein“ reicht da nicht mehr aus

Der gefährliche Weg ist also meistens der Weg, den man vermeiden möchte.

Durch Multiplayer-Komponente nie allein

Im Laufe der Geschichte kommen aber auch Multiplayer-Funktionen hinzu. Keine Angst, man wird jetzt nicht mit drei Sams um die Wette laufen. Man kann per Emotes miteinander kommunizieren, Hilfestellungen in Form von kleineren Ausdauer-Boosts aufstellen, Brücken nutzen, die andere aufgestellt haben und selbst der Pfad wird einfacher zu passieren, wenn er von anderen zurechtgetrampelt wurde. Immer wieder ist man allein unterwegs und immer wieder sieht man Dinge von anderen, die einem wiederum das Gefühl geben, nicht allein zu sein.

An Stellen, an denen es sehr einsam wirkt, wird außerdem auch noch mit Musik ausgeholfen, die nicht nur das Gameplay und die Welt untermalt, sondern auch eine beruhigende Wirkung hat und einen ermutigt, weiterzumachen.

Seichter Einstieg, actionreicher Mittelteil

Manchmal ahnt man einfach, dass es hart wird

Etwas actionreicher wird es da schon nach einigen Stunden Spielzeit. Ist man zu Beginn noch hilflos und Weglaufen ist die einzige Option, bekommt man mit der Zeit Waffen an die Hand. Um nicht zu viel vorweg zu nehmen, nehmen wir an dieser Stelle das Beispiel der Blutgranaten, die man zuert bekommt.

Mit Sams Körperflüssigen werden Granaten hergestellt, welche die GDs zerstören können. Man muss diese herstellen, mitnehmen und dann auch noch gezielt einsetzen. Kommt man in ein Gebiet mit erstaunlich vielen GDs, sollte man also nicht alle Granaten auf einmal verschwenden und durchrennen, sondern weiterhin ruhig und versteckt agieren, um so wenig wie möglich zu kämpfen. Immerhin gilt es, die Lieferung in Sicherheit zu bringen.

Auch Bosskämpfe und neue Gegner erwarten einem im Spiel, sodass alles, was man in den ersten vier bis fünf Stunden sieht, wirklich nur der Anfang ist. Sollte dieser langweilig wirken, sollte man also mindestens bis Ende von Kapitel 2 durchhalten, um sich ein Bild vom kommenden Spielanteil zu machen.

Das Motorrad muss man sich verdienen

Ein wichtiger Helfer ist und bleibt das Motorrad

Natürlich muss man auch nicht immer durch die Welt laufen. Das Motorrad, das einem direkt am Anfang kaputt geht, kommt irgendwann wieder. Hier muss man dann aber aufpassen, da es elektronisch ist und zwischendurch aufgeladen werden muss. Dafür kann man dann beispielsweise Briefkästen und ähnliches aufbauen, um das Motorrad zu laden. Oder, um noch einmal die perfekt in Szene gesetzten Multiplayer-Elemente zu erwähnen, Briefkästen von anderen nutzen.

Hat man mal Fracht verloren und gehört diese nicht zur Hauptquest, kann man unbesorgt sein. Es wird sich bestimmt jemand im Spiel finden, der die Fracht dann aufhebt und zu seinem Ziel bringt.

Ist die Fracht der Hauptquest verloren, hat man allerdings ein Problem. Dann hilft meistens nur, ein Reparaturspray mitzunehmen, um die Lieferung schnell wieder in Ordnung zu bringen, bevor man diese abgibt.

PC-Port im Test: Ist es wirklich besser als die PS4-Version?

Death Stranding ist bereits letztes Jahr für die PS4 erschienen. Vor einigen Tagen wurde dann die PC-Version veröffentlicht, die nicht als Remaster, sondern eher als Port gesehen werden sollte. Inhaltlich gibt es kaum bis keine Änderungen, mal abgesehen von der Kooperation mit Valve, einem Begleiter-Auftrag und ähnlichem. Das sind aber alles Inhalte, die eher in einem ganz winzigen Umfang vorhanden sind.

Wo die Version wirklich Abstriche macht, ist bei der Grafik. Das Spiel sah vorher schon fantastisch aus, doch nun sieht es noch einmal einen ganzen Deut besser aus. Die Kanten sind nun geklättet, die Auflösung kann problemfrei angehoben werden und die Framerate tut dem Spiel wirklich gut. Was sich auf der PS4 noch sehr gemächlich angefühlt hat, ist nun direkter. Man kann sich besser bewegen, flüssiger auf Aktionen reagieren und sogar über 100 FPS erreichen. KANN, wenn man denn einen sehr leistungsstarken Rechner hat. Mit einer RTX 1060 sollte man bereits auf den Einstellungen hoch mehr als 60 FPS bei 1080p erreichen, doch haben einige Tests gezeigt, dass das so nicht ganz stimmt. Das Spiel braucht mehr Leistung als angegeben wurde und das ist sehr schade.

Mit einem Testrechner, der mit einer RTX 2060 Super ausgerüstet ist, konnten wir nicht auf „sehr hoch“ spielen, ohne dass das Bild ständig geruckelt hat und weit unter die 60 FPS gefallen ist. Mit einer RTX 2080 allerdings, sah das schon besser aus. Auch die Widescreen-Unterstützung und die vielen unterschiedlichen Auflösungsmöglichkeiten haben dem Spiel sehr gut getan, mit einem kleinen Abzug an der Performance.

Nichtdestotrotz ist Death Stranding auf dem PC vor allem für Spieler empfehlenswert, die es noch nicht auf der PS4 spielen konnten, aber auch definitiv einen Blick für jene Spieler wert, die eine höhere Bildrate bevorzugen und den entsprechenden Rechner dafür haben (aber das ist bei PC-Spielen ja immer eine Voraussetzung).

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Masterpiece
99100
Pros

Umwerfende Grafik

Die Welt verändert sich mit der Zeit durch Spieler

Multiplayer-Komponenten sehr gut eingearbeitet

Wunderschöne und beruhigende Musik

Fesselnde Geschichte mit Hollywood-Stars

Das Gameplay entwickelt sich mit der Zeit weiter

Cons

Empfohlene Systemanforderungen stimmen nicht

Stellenweise auf "Normal" zu einfach

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