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Disaster Report 4: Summer Memories

Disaster Report 4: Summer Memories

Wie fange ich das Thema Disaster Report 4: Summer Memories am besten mal an?

Zuallererst, ich stehe eigentlich auf Japano Gedöns. Also kam mir das Testmuster zu Disaster Report 4 gerade recht. Ich hatte vor ein paar Jahren flüchtig schon mal etwas darüber gelesen und hatte jetzt die Chance, das Spiel selbst auf Herz und Seismographen zu testen. Was ich nun davon halte? Lest es selbst.

Disaster Report 4: Summer Memories beginnt wie ein typisches RPG. Man sucht sich einen männlichen oder weiblichen Charakter aus, sucht sich eine geeignete Gesichtsform, Hautfarbe und passende Haare aus und los geht es. Der Editor zum Erstellen eines Avatars ist jedoch sehr beschränkt und wirklich keine Erwähnung wert, sodass man schon nach ein paar Minuten alles gesehen hat.

Nun also beginnt mein Sommer in Tokio. Ich hatte vorher keine Berührungspunkt mit dieser Spielreihe, weshalb ich vielleicht etwas schroff wirken kann ab jetzt. Also falls dies ein Fan liest, verzeih mir dies.

Die Reise beginnt mit einer Busfahrt. Hier werde ich nun vor folgende Situation gestellt. Ich sitze auf einen Sitzplatz und eine alte Dame muss stehen und sich an einer Haltestange festhalten. Das Spiel stellt mich nun vor die Wahl, der Dame meinen Platz anzubieten oder mich bewusst dafür zu entscheiden, meinen Platz herzugeben. Entscheidet ihr euch dafür oder dagegen erhaltet ihr Moral-Punkte oder kriegt gegebenenfalls welche abgezogen. Dieses Muster der Interaktion mit anderen NPCs wiederholt sich nun das ganze Spiel über. Jedoch konnte ich noch nicht herausfinden, was diese Moral-Punkte nun bewirken. Ich gehe davon aus, dass die anderen NPCs freundlicher oder abweisender auf euch reagieren, je nach dem wie hoch oder niedrig eure Moral ist. Jedoch gibt es keinerlei Anzeige, die euch zeigt, wie es derzeit um eure Moral steht.

Moralische Entscheidungen triffst du per Auswahl-Menü. In diesen werdet ihr euch die meiste Zeit befinden.

Das Ganze gestaltet den Umgang mit euren Interaktionspartnern etwas unübersichtlich.

Wo wir gerade bei unübersichtlich sind. Das ist schon das größte Problem mit Disaster Report 4.

Kaum werdet ihr in die Welt entlassen, um die Gegend zu erforschen, schon merkt man das erste Problem. Wenn man den ersten Bereich abgesucht und erkundet, merkte man schnell, das ihr nichts machen könnt. Weder auf der Map noch an den Charakteren selbst kann man erkennen, wer für euch eine Quest oder Gegenstände hat oder welcher NPC für euch relevant ist. Ihr müsst auf gut Glück alle ansprechen oder hoffen, dass ihr durch das pure durch die Gegend Rennen einen NPC triggert, der euch anspricht. Dann kommt eine kurze Ladesequenz und ihr findet euch in einem Dialog wieder.

Auch was die Hauptstory angeht, so wisst ihr nie genau, ob ihr diese gerade verfolgt oder ob das gerade ein Nebenstrang ist. Somit ist ein Fortschritt eher zufällig zu erreichen. Auch das Finden von Gegenständen ist nur durch das Absuchen der Gegend möglich. Hier und da findet ihr jedoch nichts wirklich wichtiges. Nur verschiedene Arten von Kompasse, welche einfach nur Sammelgegenstände zu sein scheinen. Ansonsten findet ihr nur typische Sachen, wie Nahrungsmittel und medizinische Hilfsmittel.

Auf diese Weise das Spiel zu spielen, schmälert für meinen Geschmack auch immens den Spielspaß, da ein Fortschritt nur zufällig passiert. Es wird euch einfach kein Ziel vorgegeben. Somit heißt es für euch wieder mal nur durch die Gegend rennen und hoffen, dass was passiert. Versucht also das Spiel nicht mit Logik zu bestreiten. Wie bereits gesagt, einfach durch die Gegend laufen reicht volkommen aus.

Missionen oder Aufgaben bekommt ihr gefühlt nur zufallig.

Grafisch erinnert es an eines dieser typischen Simulations-Spiele. Trotz des “Disasters” wirkt jedoch alles recht steril und gefasst. Es sieht zwar ab und an ganz hübsch aus, dank der recht schönen Lichteffekte, aber dennoch merkt man der Engine ihr Alter an. Animationen des Spielers so wie umstehenden Charakter sind steif und passen auch nicht immer zur gegebenen Situation. So rennen einige NPCs bei einem Beben in ein einstürzendes Gebäude oder rennen gar überhaupt nicht weg. Insgesamt fehlt dem Spiel einfach die Liebe zum Detail.

Manche Szenen sind ja doch ganz schön, fallen dann aber dem schlechten Gameplay zum Opfer.

Leider muss ich sagen, dass Disaster Report mir zu keiner Minute Spaß gemacht hat. Schon nach 15 Minuten hat man das erste Mal das Bedürfnis, das Spiel fallen zu lassen. Dazu kommt, dass man unbedingt gute Englisch-Kenntnisse benötigt, um das Spiel spielen zu können. Denn es gibt lediglich nur englische Texte und eine japanische Sprachausgabe.

Fans der Serie haben sicherlich schon zugeschlagen. Für neugierige Katastrophenhelfer würde ich erst mal die Demo empfehlen. Dieses Spiel ist sicherlich nicht für Jedermann.

Fazit

Disaster Report 4: Summer Memories ist nur für Hardcore Fans des Genres gedacht. Freunde der Japanischen Videospielkultur und Spielern, die es lieber etwas ruhiger angehen lassen und sich eher durch ein Spiel durchlesen anstatt auf Action-Gameplay zu setzen, werden auf ihre Kosten kommen. Falls das bei euch aber nicht der Fall sein sollte, so empfehle ich euch das Geld zu sparen. Wirklich glücklich werdet ihr mit dem Spiel nicht.

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Great
65100
Pros

Teilweise schön inszeniert

Cons

Steife Charakter Animationen

Veraltete Grafik

Träge Steuerung

Unübersichtliches Missions Design

Nur englische Untertitel

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