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Sakura Wars – Lasst den Blumenkrieg beginnen

Sakura Wars – Lasst den Blumenkrieg beginnen

Sakura Wars ist heute erschienen, nachdem es bereits Ende letzten Jahres in Asien veröffentlicht wurde.

Doch in Sakura Wars schlüpft man nicht in die Rolle von Sakura, sondern in die von Seijurou Kamiyama, einem Ex-Marine, der versetzt wird. In der Blumendivision angekommen, einer Spezialeinheit, die zur Bekämpfung von Dämonen eingesetzt wird, wird er nicht nur vor blutrünstige Dämonen gestellt, auch Schauspieltalente sind gefragt.

Denn die Blumendivision hat kaum noch Geld, da die Regierung, als die Dämonenmassen abgenommen haben, jegliche Finanzierung gestrichen haben. Diese muss sich nun selbst über Wasser halten und was wäre da angebrachter, als ein Theater zu leiten? So müssen sich die Damen des Kampftrupps auf der Bühne beweisen und Kamiyama hilft ihnen als Anführer dabei.

So muss er oft mit ihnen sprechen, sich um ihre Sorgen kümmern, neue Leute anheuern und das Marketing unter seine Fittiche nehmen. Ein Theater, dessen Schauspielerinnen so schlecht sind, dass selbst die Oma von nebenan kein Interesse an den Vorführungen hat, muss gerettet werden.

Es gibt viele Baustellen, die nach und nach angegangen werden, nur um dann wieder die Finanzierung zu erhalten, um die Menschheit vor den Dämonen schützen zu dürfen.

Was tut man nicht alles, um das Theater voranzubringen

Hört sich strange an, ist es auch

Das ein oder andere Lächeln muss man sich in der Geschichte schon verkneifen, wobei genau das den Charme ausmacht. Auch etwaige Szenen, in denen Kamiyama versehentlich ins Frauenbad stolpert oder sich vor seinen halbnackten Mitarbeiterinnen verstecken muss, wirken nicht deplatziert, sondern wie ein gut geplanter Anime.

Je weiter es in der Geschichte voran geht, desto wichtiger werden die Beziehungen untereinander.

LIPS steht nicht für Lippensychron

Die Gespräche und Entscheidungsmöglichkeiten in diesen Gesprächen sind nicht einfach nur zur allgemeinen Belustigung da. Je nachdem, wie glücklich Kamiyama seine Mitarbeiterinnen macht, kämpfen sie auch besser. Denn nur motivierte Soldatinnen sind gute Soldatinnen. Alles im Spiel, so seltsam es sich an manchen Stellen auch anfühlt, dient einem Zweck. Wenn man den Zweck dann entdeckt hat, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus, immerhin ist alles sehr komplex – oder zumindest komplexer als in den meisten Spielen.

Das System hinter diesen Entscheidungen und dem Beziehungssystem heißt LIPS und ist ein ganz neues Feature. Manchmal, wenn man beispielsweise auf Dates geht oder einen nächtlichen Besuch bei einer Dame anstrebt, muss man ihre Körperhaltung beobachten, wichtige Gegenstände im Raum entdecken und dementsprechend mit ihr interagieren.

Das Einzige, was dabei teilweise stört, ist die Vertonung. An den meisten Stellen ist sie einfach perfekt und hat genau die richtigen Synchronsprecher. An anderen Stellen gibt es keine Vertonung und es bleiben ledliglich Lippen bewegende Charaktere und Textboxen.

Knallharte Mech-Kämpfe

Wenn man nun einmal von den Gesprächen und Interaktionen im Theater absieht, bewegt sich das Spiel auch sehr oft im Kampfbereich. Wenn Dämonen beispielsweise angreifen oder Turniere gegen andere Länder anstehen, dürfen die Mech-Anzüge herausgeholt werden.

Sakura und ihr Mech

In diesen kämpft es sich erstaunlich flott. Es gibt ein Kombosystem, das sehr belohnend ist und auch Ausweichen ist sehr oft gefragt. So wird man als Spieler sehr gut gefordert, doch auch leicht frustriert, wenn die Mission von vorne gestartet werden muss, wenn man stirbt. Man ist zwar im Laufe des Spiels nicht immer alleine und hat Kameraden, die einen unterstützen, aber so richtig mit der KI zusammen spielt man nicht. Während man durch die, nennen wir sie mal “Dungeons”, läuft und Gegner aufspürt, gibt es auch kleinere Geschicklichkeitseinlagen, in denen man mal an Wänden entlangspringen muss oder über Plattformen gleitet.

Gut in Szene gesetzt

Die Grafik ist dabei aber beeindruckend. Zum einen gibt es wunderschöne Zwischensequenzen, die wie ein richtiger Anime aussehen. Zum anderen sieht der Rest auch wirklich sehr gut aus. Die Karte ist leicht lesbar und verrät, wo es Neben- und Hauptstorys gibt und auch wo es in einer Mission weitergeht, kann man schnell herauslesen. Nebenmissionen sind dabei keine typischen Sammelquests. In der Regel spricht man mit Charakteren, sucht etwas (machmal auch auf Zeit) und begibt sich dann wieder zum Questgeber. Da die Geschichten hinter den Nebenquests aber gut sind, ist es nicht zu repititiv.

Sakura Wars hat sogar ein eigenes Kartenspiel: Koi Koi, in welchem man gegen die Damen spielt.

So bietet das Spiel sehr viel Abwechslung und vor allem einen Wiederspielwert, wenn man herausfinden möchte, wie die Damen reagiert hätten, wenn man etwas anderes gesagt hätte.

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Masterpiece
90100
Pros

Sehr schöner Anime-Stil

Sehr gute Vertonung

Anspruchsvolle Kämpfe

Etwas "ecchi", aber nicht zu viel

Eine gute Mischung aus reden, kämpfen und suchen

Cons

Teils keine Vertonung, sondern nur Text

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